▷ Movacar Mietwagen buchen – Movacar
Berlin, June 2023
Der dramatische und chronische LKW-Fahrermangel weltweit ist eines der größten Probleme, mit dem die Logistikbranche je zu kämpfen hatte. Denn während der Bestand an Berufskraftfahrern kontinuierlich schrumpft, steigt die Nachfrage nach Transportleistungen immer weiter.
Crowdsourcing – eine smarte Lösung für den Fahrermangel in der Fahrzeuglogistik
Wachsende Probleme für Europas Autohersteller
In den letzten Jahren haben weitere Faktoren den Fahrermangel verschärft. Da viele europäische Lkw-Fahrer aus der Ukraine stammen, stehen sie seit Kriegsbeginn im Februar 2022 nicht mehr zur Verfügung. Die logistischen Probleme, die mit der COVID-19-Pandemie begannen und sich mit dem Halbleitermangel fortsetzten, der die Fahrzeugproduktion verlangsamte, verschärfen sich seitdem noch mehr. Ob Mobilitätsanbieter oder Logistikunternehmen – ausnahmslos alle sind betroffen. Selbst große europäische Automobilhersteller waren nicht mehr in der Lage, Tausende ihrer Neufahrzeuge an Käufer und Händler auszuliefern.
Wie zum Beispiel vor kurzem Automotive News Europe berichtete, konnte Stellantis Ende 2022 Tausende von Fahrzeugen aufgrund des Fahrermangels nicht aus seinem ostfranzösischen Werk ausliefern. Das Unternehmen war gezwungen, sie auf einem verlassenen Flugplatz wenige Kilometer vom Werk entfernt „zwischenzuparken“. Europas größter Hersteller Volkswagen war von ähnlichen Problemen betroffen und konnte Neufahrzeuge nicht an Käufer ausliefern. Und auch Renault wies bei der Vorstellung der Jahresbilanz Anfang des Jahres auf Probleme in der Auslieferungslogistik hin.
Die Suche nach zusätzlichen Logistikkapazitäten hat begonnen
Automobilhersteller ergreifen inzwischen verstärkt Maßnahmen, um die Logistikkapazitäten zu erhöhen. Stellantis, der Hersteller von Fiat und Peugeot , umwirbt seine Mitarbeiter mit E-Mails und Werbeplakaten in den Fabriken, um sie hinters Steuer zu bewegen. Das Unternehmen testet derzeit auch andere kreative Wege, um Autos an die Kunden auszuliefern. So dürfen Händler ihre Fahrzeuge selbst am Werk abholen. Auch Renault versucht mit Mitarbeitern aus den eigenen Reihen den Fahrermangel zu kompensieren, um Autos zuverlässiger ausliefern zu können.
Diese kreativen Maßnahmen helfen zwar punktuell, den Fahrermangels zu lindern, sie werden das Problem aber nicht grundsätzlich lösen können. Innovative Konzepte sind gefordert, um die Kapazitäten in der Fahrzeuglogistik nachhaltig zu erhöhen. Denn eine gute Nachricht gibt es: Die Güter, die in unserer Branche transportiert werden müssen, sind Fahrzeuge, die von fast jedem Führerscheinbesitzer gefahren werden können. Eine echte Alternative zur Abhängigkeit von Berufskraftfahrern ist deshalb das Crowdsourcing von Fahrern.
Crowdsourcing erweitert die Kapazität erheblich
Die Idee ist einfach: Das Anwerben von Privatpersonen als Fahrer kann als Teil einer multilateralen Lösung zur Erweiterung der Fahrzeuglogistikkapazität beitragen. Denn die Vermarktung von Fahrzeugtransfers als preiswerte Einwegmieten erschließt ein bisher ungenutztes, bedeutendes Potenzial an Reisenden, die einen Fahrzeugtransport als günstige Reiseoption nutzen wollen und dafür bereit sind, das Fahrzeug an den gewünschten Zielort zu bringen. Für die Fahrzeuglogistikbranche ergeben sich durch Crowdsourcing zahlreiche Vorteile:
Die Macht des Crowdsourcing nutzen
Wie bei jeder neuen Technologie treten auch beim Crowdsourcing neue Herausforderungen auf. So müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Fahrer auf einer Crowdsourcing-Plattform ordnungsgemäß überprüft und versichert sind und dass alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Diese Herausforderungen können jedoch mit der richtigen Planung, Umsetzung und einer laufenden Überwachung bewältigt werden. Einige innovative Start-ups arbeiten schon heute daran, Crowdsourcing zu einer frei skalierbaren und äußerst zuverlässigen Lösung zur Erhöhung der Fahrerkapazität in der Fahrzeuglogistik zu machen.
Durch Crowdsourcing erhalten Mobilitätsanbieter und Logistikunternehmen Zugang zu flexiblen, kosteneffizienten und skalierbaren Arbeitskräften und schaffen für die Öffentlichkeit neue erschwingliche Reiseoptionen. Darüber hinaus reduzieren sie schädliche Umweltauswirkungen in ihren logistischen Lieferketten. Insgesamt stellt Crowdsourcing von Fahrern in der Fahrzeuglogistik ein leistungsfähiges Instrument dar, das der Mobilitätsbranche hilft, die Auswirkungen des Fahrermangels abzumildern und die Kapazitäten der Fahrzeuglogistik zu erweitern. Es ist an der Zeit, diese Innovation nutzen und in ihre Entwicklung zu investieren. So kann Crowdsourcing sein volles Potenzial zum Nutzen der gesamten Branche entfalten.
Eustach von Wulffen ist Mitgründer und CEO von Movacar (www.movacar.de), einer Fahrzeuglogistik-Plattform aus Berlin, welche das Potenzial des Crowdsourcing als Win-Win-Konzept auf dem Markt etabliert hat: Mit Movacar haben Nutzer Zugang zu Einwegmieten ab 1€, während professionelle Flottenbetreiber ihre Kosten für Fahrzeugtransfers deutlich reduzieren. Durch mehrere Partnerschaften mit großen Autovermietungen ist das Angebot von Movacar seit 2019 nachhaltig gewachsen. Seit 2022 haben Movacar-Nutzer nicht nur Zugang zu PKWs, sondern auch zu Transportern und Wohnmobilen für Roadtrips durch ganz Europa.